Toureninfo
7 h
3 h 30 min
3 h 30 min
12,0 km
780 hm
1250 hm
2964 m
- Januar
- Februar
- März
- April
- Mai
- Juni
- Juli
- August
- September
- Oktober
- November
- Dezember
Einleitung
Die weltweit einzigartigen Dolomiten werden oft mit riesigen Burgen verglichen. Sieht man sich so manchen Felsen an, mit den senkrechten Wänden, den tiefen Schluchten und unzähligen Zinnen so scheint dieser Vergleich sehr zutreffend. Die Langkofelgruppe ist zwar die kleinste Gebirgsgruppe der Dolomiten, bietet aber viele sehr lohnende Ziele. Der Langkofel ist nicht nur der Hausberg des Grödner Tals, sondern eine der imposantesten Felsformationen der Dolomiten.
Bei einer Begehung des Oskar-Schuster-Steigs kann man die Größe und Mächtigkeit dieses Gebirges besonders gut bestaunen. Wie ein Entdecker, der in eine alte Burg eindringt, gilt es dieses Gebirge vollständig zu durchqueren, um am Gifpel des Plattkofels mit einem atemberaubenden Panorama belohnt zu werden.
Der Abstieg ist dann nochmals eine Belastungsprobe für die Knie und zieht sich bis zum Sellajoch hin, doch die gesammelten Eindrücke bei diesem einzigartigen Anstieg werden immer in Erinnerung bleiben. Die Länge dieser Tour sollte nicht unterschätzt werden und nur bei sicheren Wetterbedingungen in Angriff genommen werden.
Anfahrt
Von der Brennerautobahn (A22) fährt man durch Gröden bis nach Wolkenstein und von dort bis aufs Sellajoch (SS 242). Hier befindet sich gleich hinter dem Hotel Passo Sella ein gebührenpflichtiger Parkplatz.
Im Sommer sind die Dolomitenpässe sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Linie 471 fährt im Halbstundentakt von Gröden auf das Sellajoch. Fahrpläne am besten über SüdtirolMobil abrufbar.
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Zustieg
Der Oskar-Schuster-Steig befindet sich mitten in den Bergen, dementsprechend ist auch der Zustieg etwas länger. Die kürzere Variante startet vom Sellajoch aus: mit der kleinen Seilbahn, die auf die Langkofelscharte führt und schon für sich ein Highlight darstellt, gelangt man schnell bis auf besagte Scharte. Eine schnelle Kaffeepause in der Toni Demetz Hütte ist keines Wegs verschwendete Zeit, sondern genau der richtige Start in eine lange Bergtour.
Der Zustieg beginnt mit einem steilen Abstieg über den Weg Nr. 525 bis zu Langkofelhütte (2253 m). Von dort nach links (Süden) ins Plattkofelkar aufsteigen. Der Einstieg befindet sich im rechten Teil des Kars.
Auch von Monte Pana kann man die Langkofelhütte erreichen, dies ist allerdings etwas weiter und anstrengender. Monte Pana erreicht man von St. Christina mit dem Auto oder mit dem Sessellift vom Tal aus. Man folgt der Schotterstraße (Weg Nr. 30), der von Monte Pana auf die Seiser Alm führt. Nach ca. 2 km biegt man links ab. Eine kleine Schotterstraße führt durch den Wald (Weg Nr. 525) bis zur Langkofelhütte und von dort weiter zum Einstieg des Klettersteigs.
Beschreibung
Am Einstieg liegt häufig ein Altschneefeld, dieses gilt es zu überqueren, um die ersten Stahlseilversicherungen zu erreichen. Man folgt diesen über eine nach rechts aufsteigende Rampe. Die Rampe wird bald etwas leichter und flacher, wo die Stahlseile enden und man in einfacher Kletterei bis auf eine kleine Terrasse aufsteigt.
Hinweis: Bis im Jahre 2011 verlief der Klettersteig hier nach rechts und dann über eine steinschlaggefährdete Rinne weiter. Aufgrund eines Felssturzes wurde nun eine sicherere Route eingerichtet.
Von der kleinen Terrasse geht es steil nach oben bis auf ein Felsband, weiter über steile Felsen, die mit Eisenklammern versehen wurden, bis zu einer Leiter, die eine Felsspalte überbrückt. Kurz vor der Ausstiegswand ist am Felsen eine Madonnen-Statue (Heilige Maria) angebracht.
Zum Gipfel führt eine Rampe mit einfacher Kletterei, die aber nicht mehr mit Stahlseilen versichert ist. Rote Punkte am Fels weisen den richtigen Weg. Man steigt nur wenige Meter neben dem Gipfelkreuz aus der Nordwand des Plattkofels aus und ein wunderschönes Dolomiten-Panorama erstreckt sich in alle Richtungen.
Abstieg
Der Abstieg vom Plattkofel ist zwar nicht schwierig aber durchaus lang. Vom Gipfel kann man hinabschauen auf eine endlose Flanke aus Geröll und Steinen, ein weiter Weg führt hinab bis zu den ersten Almwiesen am Fuße des Berges. Hat man erstmals die Plattkofelhütte (2300 m) erreicht ist der anstrengendste Teil geschafft und man kann sich eine Rast in der Hütte gönnen, wo köstliche Produkte wie Butter und Käse aus eigener Produktion angeboten werden.
Zurück zum Sellajoch führt der Friedrich-August-Weg (Nr. 527). Dieser ist flach angelegt und man läuft an der Südseite der Felsriesen der Langkofelgruppe vorbei und kann die imposanten Wände des Zahnkofel, Innnerkofeler und Grohmannspitze bestaunen. An der Friedrich-August-Hütte angekommen fehlt nur noch der letzte Abstieg zurück zum Sellajoch.
Insider-Tipp
Während des Zu- und Abstiegs kommt man beim Oskar-Schuster-Steig an insgesamt sechs bewirtschafteten Berghütten vorbei, die alle zu einer Rast einladen. Dies ist natürlich kein Muss, doch lässt sich der lange Weg leichter bewältigen, wenn man die Strecke in Etappen aufteilt und sich die eine oder andere kleine Rast gönnt.
Da es sich beim Schuster-Steig um eine Bergtour auf einen knapp dreitausend Meter hohen Gipfel handelt, sollte die Tour nur bei absolut sicherem Wetter angegangen werden. Auch der Schnee am Klettersteig soll beachtet werden. Sowohl im Frühsommer kann noch viel Schnee vom Winter Probleme bereiten, als auch im September, wo gefallener Schnee nur mehr träge abschmilzt.
Video
Karten
- Tabacco Nr. 05, Gröden / Seiser Alm. Die Tabacco Karten sind auch über die App zu erhalten.
- Kompass WK59, Sellagruppe
Führer
- „Klettersteige für Einsteiger Südtirol-Dolomiten-Gardasee“, Christjan Ladurner, Tappeiner
- „Klettersteigführer Dolomiten-Südtirol-Gardasee“, Axel Jentzsch-Rabl, Andreas Jentzsch, Dieter Wissekal, Alpinverlag