Langkofelumrundung: kleine Langkofelrunde

Passionierte Wanderer, die über die nötige Kondition und Trittsicherheit verfügen, sollten sich dieses Highlight keinesfalls entgehen lassen.
Die kleine Langkofelrunde führt über die Langkofelscharte um den Langkofel.
Die kleine Langkofelrunde führt über die Langkofelscharte um den Langkofel.
Aaron MoroderWandern & Klettern
Inhaltsverzeichnis

Toureninfo

Gesamtdauer
4 h 30 min
Strecke
8,4 km
Aufstieg
210 hm
Abstieg
730 hm
max. Höhe
2685 m
Schwierigkeit
Kondition
Technik
Beste Jahreszeit
  • Januar
  • Februar
  • März
  • April
  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Oktober
  • November
  • Dezember

Einleitung

Woher der Langkofel seinen Namen hat versteht, man am besten, wenn man diesen Dolomitenriesen einmal zu Fuß umrundet. Die Langkofelumrundung ist eine Wanderung, die alles zu bieten hat: wunderschöne Landschaften, schöne Berggipfel, ausgedehnte Almwiesen und erstklassige Almhütten, die zu einer Rast einladen.

Anfahrt

Von der Brennerautobahn (A22) kommend fährt man durch das Grödner Tal (SS242) bis Plan de Gralba. Danach weiter Richtung Sellajoch bis zum Hotel Passo Sella (SS243). Hinter dem Hotel befindet sich ein großer gebührenpflichtiger Parkplatz.

Im Sommer sind die Dolomitenpässe sehr gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Die Linie 471 fährt im Halbstundentakt von Gröden Richtung Sellajoch: Fahrpläne am besten über SüdtirolMobil abrufbar.

Vorschläge für Unterkünfte im Sommer

Beschreibung

Die kleine Langkofelrunde umrundet den Langkofel, nicht aber die gesamte Langkofelgruppe. Da es sich um eine vollständige Umrundung handelt, kann man theoretisch überall starten, hier sei jedoch der klassische Weg mit Start am Sellajoch beschrieben.

Zunächst gilt es die 2685 m hohe Langkofelscharte über den Weg Nr. 525 zu erreichen. Vom Sellajoch aus sind dazu knapp 600 Höhenmeter im Aufstieg zu bewältigen. Dieser erste Anstieg ist zwar sehr schön, aber auch recht steil und anstrengend, man kann ihn aber bequem umgehen, da es eine kleine Bahn gibt, die einen bis ganz nach oben auf die Scharte bringt. Die Bahn selbst ist bereits ein Erlebnis.

Auf der Scharte angelangt empfängt einen meist ein frischer Wind, die Höhe und das raue Gebirgsklima sind spürbar. Man befindet sich inmitten einer grandiosen Felslandschaft. Im Süden ragt ein schlanker Turm empor: der Daumen der Fünfingerspitze, im Norden erhebt sich der Langkofel, von Zinnen und Felstürmen überseht.

Die Langkofelumrundung beginnt mit einem steilen und anspruchsvollen Abstieg, der Trittsicherheit voraussetzt, hinunter in das eindrucksvolle Amphitheater mitten durch die Langkofelgruppe. Links und rechts schießen hunderte Meter hohe Dolomitenwände in die Höhe. Der Anblick dieser grandiosen Felsformationen lässt jeden Wanderer ehrfürchtig werden und man fühlt sich plötzlich ganz klein.

Nach den ersten 100 Höhenmetern wird das Gelände flacher und der Weg führt sanft über das Tal hinaus. Man folgt dem Weg hinab bis zur Langkofelhütte (2253 m), welche zu einer ersten Rast einlädt. Von der Hütte steigt man weiter ab, immer über den Weg Nr. 525 bis zu einer markanten Linkskehre (2085 m).

Hier folgt man der Beschilderung Richung Comici-Hütte (Weg Nr. 526) nach Norden. Es geht durch lichte Wälder, immer dem Weg entlang auf- und absteigend zum Col de Mesdì (2114 m). Von hier hat man Einblick in die hohe Nordwand des Langkofels, eine der größten und imposantesten Wände der Dolomiten.

Weiter geht’s dem Weg Nr. 526A entlang, über die Schutthalden direkt unter der Wand oder etwa 200 m weiter unten, über den Weg Nr. 526, welcher etwas sanfter verläuft. Ein kurzer Gegenanstieg bringt einen dann zur Comici-Hütte, wo man nochmals die Reserven auffüllen kann, um das letzte Stück zurück zum Sellajoch zu bewältigen.

Die Letzten 2,5 km der Umrundung verlaufen über den Weg 526. Etwa 400 Meter nach der Comici Hütte empfiehlt es sich von der Forststraße nach rechts abzuzweigen, d.h. auf dem Weg Nr. 526 zu bleiben und den unteren Weg zu wählen, welcher durch die Steinerne Stadt zurück zum Sellajoch führt.

Insider-Tipp

Durch die Bahn ist die Langkofelscharte für Jeden einfach zu erreichen. Dies führt allerdings auch dazu, dass viele schlecht vorbereitete Wanderer und Spaziergänger sich in den sehr steilen Weg hinab zur Langkofelhütte begeben. Dies hat leider den Effekt, dass die Langkofelhütte für die Bergrettung Gröden eines der häufigsten Einsatzgebiete ist. Viele unterschätzen die Steilheit des Weges und haben Schwierigkeiten die Länge und Anstrengungen zu bewältigen.

Ein weiterer Punkt, der beachtet werden sollte, ist die Schneelage. Durch die Höhe kann oft bis weit in den Juli hinein der Abstieg von der Langkofelscharte noch vollkommen unterm Schnee liegen. Es finden sich meist gute Trittspuren vor, doch das Schuhwerk sollte dementsprechend gewählt werden. Selbiges gilt für den September, wo bereits frischer Schneefall Rutschgefahr bietet.

Karten

  • Tabacco Nr.05, Gröden-Val Gardena. Die Tabacco Karten sind auch über die App zu erhalten.
  • AV-Karte Nr. 52/I