Poststeig von St. Ulrich nach Lajen

Besonders als Frühjahrs- oder Herbstwanderung zu empfehlen, führt der Poststeig von St. Ulrich in Gröden zunächst durch den zauberhaften Wald von Raschötz und weiter über Feld- und Wiesenwege nach Lajen.
Im Herbst erlebt man auf dem Poststeig ein grandioses Farbenspiel und starke Kontraste zwischen Berg und Tal.
Im Herbst erlebt man auf dem Poststeig ein grandioses Farbenspiel und starke Kontraste zwischen Berg und Tal.

Toureninfo

Gesamtdauer
3 h 30 min
Strecke
12,0 km
Aufstieg
225 hm
Abstieg
380 hm
max. Höhe
1291 m
Schwierigkeit
Kondition
Technik
Beste Jahreszeit
  • Januar
  • Februar
  • März
  • April
  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Oktober
  • November
  • Dezember

Einleitung

Es handelt sich bei dieser Wanderung um einen sehr beliebten und besonderen Weg, denn auf 12 km Länge muss kaum Höhenunterschied bewältigt werden, was recht untypisch für das Grödner Tal ist. Der Weg kann deshalb durchaus mit einer Wanderung entlang eines Waal-Weg verglichen werden, wie er in anderen Regionen Südtirols zu finden ist.

Der Poststeig diente vor langer Zeit als Verbindungsweg ins Grödnertal, auf dem auch regelmäßig die Post von Klausen zu Fuß ins Tal getragen wurde und dem Weg seinen Namen verlieh. Heute ist es eine lohnende Wanderung, welche zwar nicht sehr steil ist, aber viele eindrucksvolle Abschnitte hat.

Anfahrt

Von der Brennerautobahn (A22) kommend fährt man durch das Grödnertal (SS242) bis nach St. Ulrich. Das öffentliche Parkhaus Garage Centrale befindet sich nur unweit von der Pfarrkirche, von wo die Wanderung beginnt.

Gröden ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar. Die Linie 350 fährt im Halbstundentakt von Waidbruck bzw. Klausen bis nach St. Ulrich zur Bushaltestelle Antoniusplatz im Ortzszentrum. Von hier erreicht man die Pfarrkirche in wenigen Minuten über die Fußgängerzone.

Beschreibung

Unsere Wanderung entlang des Poststeigs (Ladinisch: „Troi da la Posta“) beginnt an der Pfarrkirche in St. Ulrich. Der erste Kilometer des Weges verläuft noch durch das Dorf und man muss daher nicht zwingend von der Kirche aus starten. Von der Kirche aus geht man über die Brücke zum Purger-Denkmal und am Kreisverkehr vorbei entlang der Bahnhofstraße Richtung Westen. Wer im Parkhaus Centrale geparkt hat, kann direkt von hier aus talauswärts starten.

Pfarrkirche St. Ulrich Zoom
Unsere Wanderung beginnt an der Pfarrkirche in St. Ulrich und führt zunächst talauswärts Richtung Wald.
Terpsichore Brunnen Pfarrkirche St. Ulrich Zoom
Neben der Pfarrkirche befindet sich der Terpsichore Brunnen, wo man noch Trinkflaschen auffüllen kann.
Lokomotive St. Ulrich Zoom
Bis 1960 fuhr eine Eisenbahn von Klausen bis Plan in Wolkenstein. Die Lokomotive ist ein Zeitzeuge vergangener Tage.
Foto

Nun weisen immer wieder P-Markierungen den Weg zum Poststeig. Man gelangt auf die Nevelstraße, welche an den traditionellen Höfen Uridel, Cialian und Sulé vorbeiführt. Nach dem Sulé Hof überquert die Straße einen ersten kleinen Bach und nach etwa 500 Metern folgt ein weiterer. An der nächsten Kreuzung nimmt man die kleinere Straße, die nach rechts verläuft und von der gleich im Anschluss links der Poststeig abzweigt.

Raschötzer Märchenwald

Man verlässt hier die westlichen Ausläufer von St. Ulrich und findet sich schon bald im schönen und abwechslungsreichen Raschötzerwald wieder. Der Poststeig führt nun oberhalb von Pontives über einige etwas steilere Stellen, die etwas Trittsicherheit und Kondition erfordern, weiter Richtung Westen.

Dem aufmerksamen Wanderer wird auffallen, dass das Gestein hier rötlich gefärbt ist und man die bleichen Dolomiten bereits hinter sich gelassen hat. Es handelt sich hier um Grödner Sandstein, welcher sich flächendeckend unterhalb der Dolomiten befindet, aber nur an einigen Stellen zu Tage gekommen ist. Geologisch gesehen hat man hier bereits das westliche Ende der Dolomiten erreicht, kann sie aber entlang des Poststeigs immer wieder aus der Ferne bewundern.

In diesem Abschnitt läuft man auch an einem sogenannten „Eisloch“ vorbei. Es handelt sich hierbei um eine unterirdische Luftzirkulation, welche selbst die warme Sommerluft stark abkühlt. An den Löchern, wo diese kalte Luft wieder zu Tage kommt, kann sich auch im Sommer Eis bilden und die Umgebungstemperatur tiefer sein.

Herbststimmung am Poststeig Zoom
Es lohnt sich immer wieder den Blick zurück Richtung Grödner Tal, Langkofelgruppe und Sellastock.
Kirche St. Peter Zoom
Auf dem Weg nach Lajen kommt man an der schönen Pfarrkirche der Ortschaft St. Peter vorbei.
Foto

Letzte Etappe: Ortschaft Lajen

Der Poststeig verläuft weitere 200 Meter auf der Straße, bevor er nach links zu den Felsonnes Höfen abzweigt. Schon bald hinter der Höfegruppe gilt es wieder etwas aufzusteigen und die Straße ein weiteres Mal zu überqueren. Man befindet sich nun oberhalb von Tanirz – einer kleinen Fraktion, die zum Dorf Lajen gehört - und setzt den Spazierweg entlang malerischer Wiesen, welche terrassenartig zwischen Laubbäumen eingebettet sind, fort.

Man erreicht so die Fraktion Tschöfas und gleich dahinter liegt auch schon das Tagesziel, die Ortschaft Lajen. Hier kann man in einem der Gasthäuser zu einer Rast einkehren.

Rückweg

Wer besonders wanderfreudig ist, kann den Poststeig natürlich auch wieder zurücklaufen. Ansonsten fährt die Buslinie Nr. 351 von Lajen direkt bis nach St. Ulrich.

Fraktion Tanirz Zoom
Der Ort Tanirz ist eine von insgesamt sieben Fraktionen, die zu der Ortschaft Lajen gehören.
Ortschaft Lajen Zoom
Der Poststeig führt schließlich leicht abwärts nach Lajen, wo man den Bus zurück nach St. Ulrich nehmen kann.
Wanderweg bei Lajen im Herbst Zoom
Wunderschön ist natürlich auch der Rückweg zu Fuß, nach einem leckeren Essen in Lajen und im Nachmittagslicht.
Foto

Insider-Tipp

Die Wanderung von St. Ulrich nach Lajen auf dem Poststeig befindet sich auf einer vergleichsweise geringen Höhenlage und ist damit häufiger schneefrei als andere Wanderungen im Grödner Tal. Der Poststeig ist daher besonders im Frühjahr und im Herbst ein lohnendes Ziel. Die vielen Laubbäume auf der zweiten Hälfte entlang der Strecke färben sich im Herbst in unterschiedlichste Farben.

Zudem ist das Eisacktal im Herbst für das traditionelle Törggelen bekannt. Köstliche und verfeinerte Bauernspeisen, die auch übers Land hinaus bekannt sind, können dann bei zahlreichen Buschenschänken und Törggelebetrieben genossen werden. Einige der besten Törggelen-Stuben befinden sich unterhalb der Ortschaft Lajen beim Lajener-Ried. Ein Besuch lässt sich bestens mit der Poststeigwanderung kombinieren.

Höfe zur Einkehr entlang des Poststeigs

Karten

  • Tabacco Nr.05, Gröden-Val Gardena. Die Tabacco Karten sind auch über die App zu erhalten. 
  • AV-Karte Nr. 52/I