Ausflug zur Lech Sant Hütte

Die Lech Sant Schwaige liegt abgelegen und idyllisch an einem kleinen Bergsee und hat gerade für Familien mit Kindern einiges zu bieten, um einen abwechslungsreichen Tag in der Natur zu verbringen.
Bis zur Lech Sant Hütte ist der Weg abwechslungsreich und es gibt viel zu entdecken und zu erleben.
Bis zur Lech Sant Hütte ist der Weg abwechslungsreich und es gibt viel zu entdecken und zu erleben.
Aaron MoroderWandern & Klettern
Inhaltsverzeichnis

Toureninfo

Gesamtdauer
3 h 30 min
Dauer Aufstieg
1 h 30 min
Dauer Abstieg
2 h
Strecke
5,0 km
Aufstieg
40 hm
Abstieg
300 hm
max. Höhe
2109 m
Schwierigkeit
Kondition
Technik
Beste Jahreszeit
  • Januar
  • Februar
  • März
  • April
  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Oktober
  • November
  • Dezember

Einleitung

Der Lech Sant ist ein Bergsee, der wie ein Bergkristall zwischen grünen Almwiesen eingebettet unter den einmaligen Geislerspitzen ruht. Dazu ist er mit Hilfe der Bergbahnen relativ einfach zu erreichen und durch die hier beschriebene Wanderung lässt sich ein unvergesslicher Familientag in den Grödner Bergen erleben.

Malga Lech Sant Gröden Abspielen
Aus Kuh-, Ziegen- und Schafsmilch wird Käse hergestellt, den man auch probieren und kaufen kann.

Anfahrt

Diese Wanderung lässt sich besonders gut mit Hilfe von öffentlichen Verkehrsmitteln durchführen. Die Linie 350 fährt im Halbstundentakt von Waidbruck bzw. Klausen bis nach St. Christina im Grödner Tal. Hier steigt man bei der Haltestelle Maciaconi im Dorfzentrum aus. Achtung! Der Bus fährt nicht durch den Ortskern, sondern macht einen Umweg durch den Tunnel der Dorf-Umfahrung. Der Bus fährt demnach kurzzeitig wieder in die entgegengesetzte Richtung.

Während der Sommermonate fährt der Citybus direkt von der Haltestelle Maciaconi bis zur Talstation der Col Raiser Seilbahn. Fahrpläne über SüdtirolMobil abrufbar.

Wer mit dem Auto anreist, fährt durch das Grödnertal nach St. Christina und parkt am besten direkt an der Talstation der Col Raiser Seilbahn (gebührenpflichtig).

Beschreibung

Mittels Col Raiser Seilbahn gelangt man im Handumdrehen auf die schöne Mastlé-Alm und somit direkt in den Naturpark Puez-Geisler. Die Almwiesen reichen bis an den Fuß der steilen Felswände der Geisler und bereits von der Bahn aus hat man eine wunderschöne Aussicht auf die einzigartigen Dolomitengipfel, die hoch in den Himmel ragen.

Für Familien ist die Odles Hütte, gleich hinter der Bergstation, gut geeignet, um etwas zu verweilen, denn hier gibt es viele Möglichkeiten zum Spielen sowie Hühner, Hasen, Ziegen und Kühe, die beobachtet und teilweise auch gestreichelt werden können. Zudem befindet sich hier ein Spielplatz mit Sandkasten, Schaukeln, Trampolin und vieles mehr. Eltern können die Aussicht mit einem guten Espresso und die Vorfreude auf einen schönen Tag in den Bergen genießen.

Familie bei Col Raiser Zoom
Auf Col Raiser können Kinder bereits ausgiebig spielen und die Eltern die Aussicht und einen Kaffee genießen.
Familie Bergstation Col Raiser Zoom
Hinter der Bergstation Col Raiser befindet sich die Odles Hütte, die ein kleines Paradies für Familien ist.
Foto

Die Wanderung beginnt gleich hinter der Odles Hütte. Eine breit angelegte Forststraße führt zur Fermeda Hütte, welche sich auf etwa halber Strecke zwischen Col Raiser und Lech Sant befindet. Die Fermeda Hütte bietet ebenfalls einen kleinen Spielplatz und wer möchte, kann auch hier eine Rast einlegen.

Lässt man von hier den Blick nach Süden wandern, erblickt man den Pic Berg, der durch seine runde Morphologie auffällt und ein wenig an einen erloschenen Vulkan erinnert. Unter dem Pic Berg befindet sich der Lech Sant und mit dem Ziel vor Augen kann man den nächsten Abschnitt der Wanderung gelassen angehen.

Gleich hinter der Fermeda Hütte endet die Forststraße und man folgt einem kleinen Weg entlang wunderschöner Almwiesen. Die ersten 150 Meter des Weges können besonders im Frühsommer etwas sumpfig und nass sein. Allerdings wurde dieser Abschnitt in den letzten Jahren verbessert und ist nun trockener. Weiter geht es über die ebenen Wiesen, an mehreren privaten Hütten vorbei, bis der See auftaucht.

Familie bei Col Raiser Zoom
Der Weg Richtung Fermeda Hütte verläuft ohne nennenswerte Höhenmeter durch blühende Almwiesen.
Familie macht Pause Zoom
Bänke am Wegrand laden immer wieder zu einer Rast und zum Genießen des tollen Panoramas ein.
Familie bei Col Raiser Zoom
Bald ist die erste Etappe bis zur Fermeda Hütte geschafft. Bis hierhin gibt es einiges zu Entdecken.
Foto

Auf der Mastlé-Alm gibt es mehrere kleinere Seen, doch der Lech Sant ist der größte und wohl auch schönste. Lech Sant ist ladinisch und bedeutet „Heiliger See“. Der Name stammt von einer Sage, wonach Bauern eine Kirche an der Stelle bauten, wo heute der See ist, um dort zu beten und für gute Ernten zu danken.

Doch leider hielten sich nicht alle an die guten Sitten und wurden daher durch sinnflutartige Regengüsse bestraft. Die Wassermassen beschädigten die Ernten und fluteten die Kirche, welche versank und den häutigen See hinterließ. Schenkt man dieser Legende Glauben so befindet sich in der Tiefe des Sees noch immer die versunkene Kirche.

Besonders Mutige wagen an heißen Sommertagen auch mal einen Sprung in das kühle Wasser, aber Achtung, angeblich sind am Ufer noch immer einige Scherben von zerbrochenen Glasflaschen an denen man sich leicht verletzen kann.

Familie Lech Sant Zoom
Fast geschafft! Am "Heiligen See" angekommen sind es nur noch wenige Meter bis zur Lech Sant Hütte.
Schafe beim Lech Sant Zoom
Aus der Milch, die von den hofeigenen Schafen genommen wird, werden verschiedene Käsesorten hergestellt und den Gästen angeboten.
Foto

Knapp oberhalb des Sees befindet sich ein weiteres Highlight, eine idyllische Schwaige, wie man sie sonst nur von Heidi kennt. Hier gibt es viele unterschiedliche Tiere zu bestaunen, erstklassige hofeigene Produkte und die Speisekarte bietet eine Auswahl leckerer Gerichte. Die Bauern und Betreiber der Schwaige sind sehr authentisch und man spürt, dass an diesem Ort die Zeit anders geht. Es lohnt sich auf jeden Fall länger an der Lech Sant Schwaige zu verbringen.

Käseschwaige Lech Sant Zoom
Die Käseschwaige Lech Sant ist ein ruhiger und beschaulischer Ort, wo die Zeit langsamer zu gehen scheint.
Essen bei Lech Sant Hütte Zoom
Die Lech Sant Hütte bietet erstklassige hofeigene Produkte, wie z. B. verschiedene Käsesorten.
Lech Sant Hütte Innen Zoom
Hat man mit dem Wetter mal nicht so Glück, dann kann man es sich auch in der Hütte sehr gemütlich machen.
Foto

Rückweg nach St. Christina

Für den Rückweg hat man zwei Möglichkeiten:

  • Entweder den gleichen Weg wieder zurück zur Col Raiser Seilbahn und mit dieser hinunter nach St. Christina.
  • Wer hingegen noch genügend Wanderlaune mitbringt, sollte sich den schönen Eichhörnchen-Weg nicht entgehen lassen, der bis zum Parkplatz „Cristauta“ führt, von wo man mit dem Citybus zurück nach St. Christina gelangt.

Rückweg über Cristauta

Der Weg beginnt entlang der Forststraße, die gleich hinter der Lech Sant Schwaige nach Nord-Westen in den Wald führt (Weg Nr. 42). Über diese Forststraße geht es ca. 1,5 km abwechselnd durch den Wald und offene Wiesen abwärts bis man die Gamsblut Hütte erreicht. Auch diese Hütte ist sehr schön und man kann sich noch kurz ausruhen, bevor man den letzten Teil der Wanderung angeht.

Familie bei der Lech Sant Hütte Zoom
Irgendwann geht jeder Tag mal zu Ende und der Abschied von der Lech Sant Hütte fällt nicht immer leicht.
Familie auf Seceda Alm Zoom
Der Rückweg führt wieder über Almwiesen zunächst zur Gamsblut Hütte und weiter zum Parkplatz Cristauta.
Foto

An der Wegkreuzung zwischen Weg Nr. 42 und Gamsblut Hütte befindet sich der Eingang in den Eichhörnchen-Weg (Nr. 4), der durch den Wald nach unten führt. Kurz nachdem man das Tor zum Eichhörnchen-Weg durchquert hat, befinden sich auf der rechten Seite sehr viele Himbeersträucher und wer die richtige Jahreszeit erwischt, kann hier prächtige Beeren pflücken und verspeisen. Ein wahrer Leckerbissen auf knapp 2000 Metern Meereshöhe.

Am Weg entlang sind viele große Fichtenbäume, in denen sich zahlreiche Eichhörnchen tummeln. Wer die Augen offen hält, kann mit etwas Glück auf dem Weg nach unten meist eines erkennen. 

Bis zum Ort Cristauta sind knapp 300 Höhenmeter abzusteigen. Unten angelangt braucht man nur noch auf den nächsten Citybus zu warten, mit dem man angenehm bis zur Haltestelle Maciaconi runterfahren kann. Der Bus fährt einmal pro Stunde und den Fahrplan kann man am besten unter SüdtirolMobil abrufen. Wer das Auto an der Talstation der Col Raiser Seilbahn geparkt hat, der gelangt von der Haltestelle Maciaconi entweder mit dem Taxi oder dem Bus dorthin.