Legendenweg zur St. Jakobskirche

Der Legendenweg führt Wanderer von St. Christina über einen herrlichen Waldweg zum St. Jakobs Kirchlein, einer der eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten Grödens.
Der Legendenweg belohnt mit tollen Aussichten, einer Geschichte und einem der schönsten Orte Grödens.
Der Legendenweg belohnt mit tollen Aussichten, einer Geschichte und einem der schönsten Orte Grödens.
Linda TrottaWohlbefinden & Familie
Inhaltsverzeichnis

Toureninfo

Gesamtdauer
3 h
Dauer Aufstieg
1 h 30 min
Dauer Abstieg
1 h 30 min
Strecke
5,8 km
Aufstieg
100 hm
Abstieg
100 hm
max. Höhe
1590 m
Schwierigkeit
Kondition
Technik
Beste Jahreszeit
  • Januar
  • Februar
  • März
  • April
  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Oktober
  • November
  • Dezember

Einleitung

Auf den Spuren einer faszinierenden Legende zu wandeln, mit einer wunderbaren Aussicht belohnt zu werden und die Grödner Kultur hautnah kennenlernen zu dürfen, sind nur einige der vielen Gründe, die für eine Wanderung auf dem Legendenweg sprechen.

Welche Verbindung gibt es zwischen Gröden und Santiago de Compostela? Und wie konnte eine gebratene Ente den Sohn eines Grafen vorm sicheren Tod bewahren? Wer dies und noch viel mehr erfahren möchte, sollte die Wanderschuhe schnüren und sich auf den Legendenweg nach St. Jakob begeben.

Es gibt eine kürzere und eine längere Version dieses Wanderwegs. Für den mit einer Länge von 5,7 km kürzeren Weg benötigen Wanderer durchschnittlich knapp unter zwei Stunden. Für die längere Version (7,5 km) sollten rund zweieinhalb Stunden Wegzeit veranschlagt werden. Zurück geht es mit dem Bus oder zu Fuß denselben Weg zurück.

Pfarrkirche St. Christina Zoom
Der Legendenweg beginnt hinter der Pfarrkirche St. Christina in Richtung Westen hinter der Residence Sovara.
Foto

Anfahrt

Gröden ist über die Brennerautobahn (A22) erreichbar. Von der Abfahrt Klausen aus sind es nur noch rund 15 Kilometer bis St. Christina. Es sind reichlich Parkmöglichkeiten vorhanden: Am Gemeindeplatz sowie am Parkplatz unterhalb der Turnhalle kann das Auto bequem abgestellt werden.

Gröden ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar. Die Linie 350 fährt im Halbstundentakt von Waidbruck bzw. Klausen bis nach St. Christina. Dort verlässt man bei der Haltestelle Rathaus den Bus und läuft ca. 10 Minuten bis zum Startpunkt. Fahrpläne am besten über SüdtirolMobil abrufbar.

Beschreibung

Der eigentliche Wanderweg beginnt an der Residence Sovara in St. Christina und ist über eine wenig befahrene Straße erreichbar.

Der Legendenweg erinnert an die Legende von St. Jakob und ist auf zahlreichen Schautafeln nachzulesen, die entlang des Weges zur Jakobskirche zu finden sind. Die Geschichte spielt im 14. Jahrhundert – einer Zeit, in der die Grafen Stetteneck in einem Schloss in Gröden lebten und aus Freude über den Sohn, den sie bekamen, eine Pilgerreise nach Santiago de Compostela unternahmen. Als ihr Sohn Jakob 20 Jahre alt war, sollte es losgehen.

Legendenweg von St. Christina nach St. Jakob Zoom
Der Legendenweg bietet immer wieder schöne Ausblicke auf den Langkofel.
Foto

Auf einer Rast in einem spanischen Schloss verliebte sich die Gastgebertochter unendlich in den Grödner Knaben Jakob, der diese Liebe allerdings nicht erwiderte. Tief gekränkt schwor die verschmähte Carmencita Rache und ersann eine List: Sie unterstellte dem jungen Jakob einen Diebstahl und versteckte den Beweis für die erdachte Tat in dessen Gepäck. Scheinbar auf frischer Tat überführt, wurde der junge Graf verhaftet und gehängt.

Die unglücklichen Eltern pilgerten weiter an das Ziel ihrer Reise und sahen auf dem Rückweg, dass ihr gehängter Sohn noch lebte. Sie baten den spanischen Grafen darum, ihren Sohn freizulassen, der zunächst nicht glauben konnte, dass Jakob am Leben war. Erst eine gebratene Ente, die plötzlich losflatterte, überzeugt ihn von diesem Wunder. Seine Tochter gestand ihre Tat, Jakob und seine Eltern konnten gesund nach Gröden zurückkehren. Der dankbare Grafensohn ließ nahe seinem Heimatschloss aus Dank eine Kapelle errichten, die Jahrhunderte, nachdem das Schloss zerstört wurde, auch heute noch steht und Besucher begeistert.

Legendenweg mit Schautafeln Zoom
Schau- und Erklärtafeln am Wegesrand erzählen die Legende von St. Jakob.
Foto

Der Legendenweg ist lange nicht so mühsam wie die Reise, die Jakob und seine Eltern einst unternahmen. Als leichter, abwechslungsreicher Weg führt er durch den Wald und bietet Wanderern immer wieder neue Perspektiven auf den Langkofel. Und wer zwischendurch müde wird, findet am Wegesrand immer wieder Bänke und schöne Rastplätze.

Wer mit der Wanderung an der Pfarrkirche in St. Christina beginnt, folgt dem Waldweg, der direkt hinter dem Gotteshaus beginnt. Auf diesem Weg sind die 16 von Grundschülern aus St. Christina gestalteten Texttafeln zu finden, auf der die Legende von St. Jakob noch einmal detailliert nachzulesen ist.

Nun geht es am Bauernhof „Festil“ vorbei. Hier eröffnet sich dem Wanderer ein Ausblick auf das St. Jakobs Kirchlein. Ein kurzer, steiler Weg führt nun hinauf zur Kapelle, die als Mutterkirche des Grödner Tals gilt. Während die im Glockenturm eingemeißelte Zahl 1181 auf eine frühere Erbauung hinweist, wurde die Kirche laut Legende erst im 13. Jahrhundert von Jakob von Stetteneck errichtet. Mehrere Umbauten und Renovierungen bestimmen das Erscheinungsbild der Kapelle: Während sie von außen der Gotik zuzuordnen ist, sind im Innenraum Elemente aus Gotik und Barock zu finden.

St. Jakobskirche mit Blick auf die Langkofelgruppe Zoom
Der Ort bei der St. Jakobskirche gehört zu den schönsten in ganz Gröden.
Foto

Der von den Gebrüdern Vinazer-Pescosta geschaffene Hochaltar ist ein echtes Meisterwerk. Und auch dem außen an der Kirche angebrachte Freskogemälde, das den Heiligen Christophorus mit dem Jesukind darstellt, gilt es, Aufmerksamkeit zu schenken. Nach der Besichtigung der Kirche führt die kurze Version des Legendenwegs nun auf demselben Weg zurück nach St. Christina. Alternativ ist der Höhenweg über den "Ulëtahof" und über die Plesdinazstraße ein wunderbarer Rückweg, der nach St. Christina zurückführt.

Insider-Tipps

Die Station bei der St. Jakobskirche zählt zu den beliebtesten Fotospots in Gröden. Wer es einmal hinauf bis zur legendenumwobenen Kirche geschafft hat, sollte es sich nicht nehmen lassen, ein Bild mit dem Langkofel im Hintergrund zu machen.

Zwar laden zahlreiche Bänke und Rastplätze auf dem Legendenweg dazu ein, mitten in der Natur selbst mitgebrachte Speisen zu verzehren. Wer sich nach den Anstrengungen lieber verwöhnen lassen möchte, kann dies im traditionsreichen Gasthof Somont in St. Jakob tun, wo das Team rund um die Familie Insam seine Gäste mit typischen Spezialitäten der Südtiroler Küche verwöhnt. Am Hotel befindet sich auch eine Bushaltestelle, von der aus sich der Rückweg gegebenenfalls abkürzen lässt.