Schlern

Der Schlern ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Südtirols. Das Bergmassiv liegt im Naturpark Schlern-Rosengarten, in dem sich dir die legendäre Schönheit der Dolomiten in ihrer ganzen Pracht offenbart.
Die Ansicht des Schlern, wie sie die meisten kennen werden. Von der Seiser Alm mit seinem markanten Profil.
Die Ansicht des Schlern, wie sie die meisten kennen werden. Von der Seiser Alm mit seinem markanten Profil.

Wahrzeichen Südtirols

Obwohl er nur 2.564 Meter hoch ist, gilt der Schlern als einer der symbolträchtigsten Berge Südtirols. Die steile Felswand des Bergmassivs sowie die Santner- und Euringerspitze verleihen dem Schlern sein unverwechselbares Aussehen, das ihn zu einem der berühmtesten Fotomotive der Dolomiten macht. Mächtig ragt der sagenumwobene Berg über den Ortschaften Kastelruth, Völs und Seis. Auch die Kastelruther Spatzen besingen den Schlern, der alljährlich unzählige Touristen anlockt, die den berühmten Gipfel aus der Nähe betrachten möchten.

Der Schlern liegt inmitten des Naturparks Schlern-Rosengarten, in dem du herrliche Wanderungen unternehmen und die pure Schönheit der Dolomiten genießen kannst. Besuche bei deinem Ausflug zum Schlern unbedingt das Schlernhaus auf 2.457 Metern oder entspanne dich am Völser Weiher, einem herrlich sauberen Bergsee, auf dessen gefrorener Oberfläche du im Winter sogar Eislaufen darfst.

  • Höhe: 2.563 m
  • Erstbesteigung: 1880
  • Gegend: Italien, Südtirol, Dolomiten
  • Naturpark: Schlern - Rosengarten
  • Schutzhütte: Schlernhaus
Kirche von St. Valentin Zoom
Oberhalb von Seis, in St. Valentin, erhebt sich das gleichnamige Kirchlein vor dem mächtigen Schlernmassiv.
Seiser Alm und Schlernmassiv im Winter Zoom
Auf der Seiser Alm hat man den Schlern meistens gut im Blick und kann ihm auch recht nehe kommen.
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Gipfel des Schlernmassivs

Am nördlichen Rand des Bergs befindet sich der 2.515 Meter hohe Burgstall mit dem Petz (2.563 m), dem Gabels-Mull (2.390 m) und dem Jungschlern (2.280 m). Hinter dem Petz befindet sich die Kleinformation Mahlknechtstein (2.550 m), vor dem Petz die Santnerspitze (2.413 m) und die Euringerspitze (2.394 m). Die beiden markanten Bergspitzen sind auf nahezu jedem Foto des Schlerns zu sehen.

Wanderungen auf den Schlern

Eine Wanderung auf den Schlern und damit zum Wahrzeichen Südtirols zählt zu den Highlights jedes Urlaubs in den Dolomiten. Ziel deiner Wanderung ist das Hochplateau auf dem Schlern, auf dem sich das Schlernhaus befindet. Das Schlernhaus ist eine traditionelle Schutzhütte mit Gastronomie und Übernachtungsangebot. Alles, was die Gastgeber dieser herrlich authentischen Hütte zum Kochen und für den Übernachtungsbetrieb benötigen, wird über einen eigenen Materiallift auf den Berg transportiert, da es keine Zufahrtsstraße gibt. Den Schlern erreichst du von vier Orten aus: Seis, Bad Ratzes, Völs und Tiers.

Von Seis

Von Seis aus hast du zwei Möglichkeiten, um auf den Schlern zu wandern. Los geht es in beiden Fällten mit einer Fahrt in der Umlaufbahn Seiser Alm nach Compatsch.

Die kürzere Tour führt dich von hier aus zunächst zum Panoramalift, mit dem du zur Bergstation fährst und den Wegen 5-6-1 folgst. Über die Saltner Schwaige geht es direkt zum Schlernhaus. Für diese Tour solltest du knapp drei Stunden Zeit einplanen.

Alternativ folgst du am Compatsch den Wegen 10-5-1. Für diese etwas anspruchsvollere Strecke brauchst du knapp dreieinhalb Stunden. Beide Wege führen über die Saltner Schwaige. Der Anstieg von hier zum Schlernhaus ist auch unter dem Namen Touristensteig bekannt. Der gut ausgebaute Weg lässt sich problemlos bewältigen.

Von Bad Ratzes

Um von Bad Ratzes aus zu starten, reist du mit dem Bus oder dem Auto an. Folge Weg Nr. 1, der dich an der Schlernbödelehütte vorbeiführt – ein guter Ort für eine Rast. Ziel der rund vierstündigen Wanderung, bei der du 1.260 Meter Höhenunterschied bewältigen musst, ist die Schlernhütte. Eine sportliche Herausforderung für geübte Wanderer stellt die Alternativroute über den Gamssteig dar, in den du nach der Schlernbödelehütte abbiegst (1b) und der später wieder auf den Hauptweg führt.

Von Völs

Von Völs aus startest du mitten im Dorf und läufst zunächst zum Völser Weiher. Von hier aus geht es über die Tuffalm und den Prügelweg zur Seiser Alm. Nun wanderst du weiter zum Schlernhaus, dem Ziel dieser rund fünfstündigen Wanderung.

Eine Abkürzung ist möglich, wenn du das Auto am Völser Weiher abstellst. Wenn du eine zusätzliche Herausforderung suchst, biegst du beim Wegkreuz „Peter Frag“ in den Schäufelesteig ein.

Von Tiers

Von Tiers aus gibt es eine etwa vierstündige Wanderung zum Schlernhaus, bei der du 1.280 Meter Höhenunterschied bewältigen musst. Hierbei folgst du Weg Nr. 2 über die Bärenfalle zum Schlernhaus.

Schlernhaus Zoom
Das Schlernhaus bietet Schutz, Rastmöglichkeit und ein beeindruckendes Panorama auf den Rosengarten.
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Naturpark Schlern-Rosengarten

Bereits seit 1974 steht das Gebiet rund um den Schlern unter besonderem Schutz. Der Naturpark Schlern-Rosengarten umfasst seit seiner Erweiterung im Jahr 2003 eine Fläche von 7.291 Hektar. Nicht nur das Naturparkhaus und die zahlreichen Infotafeln, die anschaulich Wissen über die Entstehung des Gebiets sowie die Flora und Fauna rund um den Schlern vermitteln, sondern auch die nahezu mystische Stimmung im Naturpark, locken alljährlich zahlreiche Besucher an: Wenn beim sogenannten Alpenglühen die Felstürme des Rosengartens rot leuchten, erscheinen die Legenden über das vergangene Reich des Zwergenkönigs Laurin plötzlich ganz realistisch.

Hütten um das Schlernmassiv

Wenn du im Gebiet Schlern-Rosengarten Urlaub machst oder von Gröden einen Tagesausflug zum Schlern unternimmst, solltest du unbedingt eine der einladenden Hütten besuchen, in denen dich die Gastgeber mit regionalen Köstlichkeiten der Südtiroler Küche empfangen. Die bekannteste Hütte der Gegend ist das Schlernhaus, das ausschließlich zu Fuß erreichbar ist. Weitere Adressen für hungrige Schlernbesucher sind die Schlernbödelehütte, die Tuffalm, Tschafon und Tierser Alpl. Informiere dich vor deinem Besuch über aktuelle Öffnungszeiten und plane ausreichend Zeit für eine Kaffeepause oder ein ausgiebiges Mittagessen ein.

Sehenswürdigkeiten und Events

Rund um den Schlern gibt es zahlreiche lohnende Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten, die du in deinem Urlaub auf keinen Fall verpassen solltest. Der Völser Weiher – einer der saubersten Badeseen Südtirols – ist im Sommer ein herrlicher Ort zum Schwimmen und Erholen. Im Winter kannst du auf dem zugefrorenen See wunderbar Eislaufen. Geschichtsinteressierte werden eine Besichtigung der Trostburg bei Waidbruck genießen. Wenn du regionale Köstlichkeiten liebst, besuche einen der Bauernmärkte der Gegend. Informiere dich vor deiner Reise unbedingt auch über Sportevents, Kulturveranstaltungen und traditionelle Veranstaltungen in der Region.

Schlern im Winter Zoom
Die bekannteste Ansicht des Schlerns bekommt man auf der Seiser Alm zu sehen, die man von St. Ulrich erreicht.
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Wasserquellen am Schlern

Im Gebiet des Naturparks Schlern-Rosengarten gibt es mehrere Wasserquellen. Dieses Wasser ist nicht nur keimfrei, klar und wohlschmeckend. Einige der Quellen gelten auch als Heilquellen. Das Bad Ratzes oberhalb von Seis am Schlern entwickelte sich ab dem 18. Jahrhundert zu einem populären Badeort, an dem sich wohlhabende Menschen mit Heilwasser behandeln ließen.

Schwefelquellen beim Tirler

Beim Tirler auf der Seiser Alm befinden sich zwei Schwefelquellen. Das Wasser dringt aus dem sumpfigen Boden einer Waldlichtung und hat einen unangenehmen Geruch, der an faule Eier erinnert. Es lohnt sich jedoch, sich zu überwinden und aus dem hölzernen Brunnen zu trinken: Das stark schwefelhaltige Wasser hat eine entschlackende Wirkung. Besuche das geologische Naturdenkmal doch einmal bei deinem nächsten Ausflug zur Seiser Alm.

Bad Ratzes

Das Hotel Bad Ratzes oberhalb von Seis am Schlern ist das letzte Zeugnis der langen Geschichte eines Heilbads, das für mehrere Jahrhunderte wohlhabende Menschen anzog, die sich vom Wasser der Schlernquellen eine heilende Wirkung versprachen. Schon im 16. Jahrhundert wurde dem Quellwasser eine Heilwirkung bescheinigt, im 18. Jahrhundert errichtete der junge Arzt Anton Schedler hier ein Badehaus. Heute gibt es in Bad Ratzes zwar keinen Badebetrieb mehr, ein Ausflug zur Eisenquelle und zur Schwefelquelle lohnt sich aber noch immer.

Schlernblut

Aus dem sagenumwobenen Schlern strömt ein Wasser, das unter dem Namen „Schlernblut“ bekannt ist. Die Schlernblutquelle befindet sich am Jungschlern und fließt in den Völser Bach, der den Völser Weiher speist. Das Wasser der Schlernquelle spritzt mit großem Druck aus der Felswand, ein Phänomen, das der Legende nach wie Blut aus einer tiefen Wunde austritt. Auch das qualitativ hochwertige Trinkwasser von Bad Tölz wird als Schlernblut bezeichnet.

Völser Weiher Zoom
Der Völser Weiher unterhalb des Schlern ist wunderschön gelegen und sorgt an heißen Sommertagen für Erfrischung.
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Sagen: Hexenbänke

Bei einem Besuch des Gebiets rund um den Schlern begegnen dir unweigerlich die Schlernhexen. Heute erscheinen die Stoffhexen und lustigen Hinweise auf die bösen Wetterhexen wie Folklore. Doch hinter den Erzählungen über Hexen, die Unwetter herbeizaubern konnten und so Unheil über die Region brachten, steckt nicht mehr als das Ohnmachtsgefühl der Einheimischen, die den Naturgewalten ausgeliefert waren. Die Hexenbänke am Puflatsch, beeindruckende Basaltsäulen, wird nachgesagt, den Hexen als Rast- oder Versammlungsplätze gedient zu haben. Bei aller Liebe zu Sagen und alten Geschichten muss allerdings darauf hingewiesen werden, dass es im Mittelalter auch in der Schlernregion zu schrecklichen Hexenprozessen kam, in deren Folge mindestens 30 Menschen, vorwiegend Frauen, auf grausamste Art verbrannt wurden.

Klettern am Schlern

Wer den Schlern vor Augen hat, benötigt nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass die steilen Felswände Kletterer magisch anzieht. Lange Zeit hielten Einheimische den Großen Schlernzacken für unbezwingbar, eine Auffassung, die den Bergsteiger Johann Santner womöglich erst recht dazu animierte, es zu versuchen. Im Juli 1880 gelang ihm tatsächlich die Erstbesteigung des imposanten Felsblocks, der zu Ehren des Bergsteigers nun „Santnerspitze“ heißt. Heute kann auf einer Vielzahl an Routen am Santner, Euringer, an der Burgstallwand, am Mumelterkopf und am Schattenkofel geklettert werden. Das Schlernmassiv stellt auch mit moderner Ausrüstung selbst für erfahrene Kletterer noch immer eine spannende Herausforderung dar.

Historische Routen am Schlern

  • 1880 Santnerspitze (Ostseite, Schwierigkeitsgrad III.) – Johann Santner allein
  • 1884 Euringerspitze (Südwand, III.) – Gustav Euringer und G. Battista Bernhard
  • 1908 Jungschlern (Nordkante, III.) – Paul Mayr und Ernst Hofer
  • 1912 Burgstall (Ostwanddurchquerung, III.) – Max Reinstaller, Heindl Tomasi
  • 1912 Mull (Nordostflanke, II.) – Paul Mayr, Hermann Kofler, Hans Kiene und Pius Wachtler
  • 1929 Schlernkind (IV.) – Fidel Bernard, Hans Leitgeb, Georg Harm, Edi Hermann und Luis Gasser
Schlernmassiv und Langkofelgruppe Zoom
Vom Ritten oberhalb von Bozen hat man auch einen wunderbaren Blick auf das Schlernmassiv und weitere Berggruppen.
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Häufige Fragen (FAQ)

Oft gestellte Fragen zum Thema Schlern.

Wo befindet sich der Schlern in Südtirol?

Der Schlern liegt im Naturpark Schlern-Rosengarten, der sich in den Südtiroler Dolomiten befindet.

Kann man auf den Schlern wandern?

Ja, der Gipfel des Schlern ist sogar nur zu Fuß erreichbar. Du brauchst nur etwas Kondition und passendes Wetter, um über einen der vier Wege das Schlernhaus zu erreichen.

Wie hoch ist der Schlern?

Der Schlern ist 2.563 Meter hoch.

Woher kommt der Name Schlern?

Zur Herkunft des vordeutschen und vorrömischen Namens Schlern gibt es mehrere Theorien. Eine Theorie verweist auf die Lautähnlichkeit mit dem Etym „sala“ zurück, das sich im Lauf der Jahrhunderte von „Salérn“ (so wurde der Schlern früher genannt) zu „Schlern“ wandelte. „Sala“ bedeutet so viel wie „Bach, Graben, Kanal“. Eine weitere Theorie stellt einen Zusammenhang mit dem indogermanischen „skel“ her, was so viel wie „schneiden“ bedeutet. Die wie senkrecht abgeschnitten wirkenden Felswände des Bergmassivs lassen einen solchen Zusammenhang plausibel erscheinen.

Wie ist der Schlern entstanden?

Im Gebiet des Schlerns lässt sich die Entstehungsgeschichte der Dolomiten deutlich am Gestein ablesen. Das Schlern-Massiv selbst besteht größtenteils aus Sedimentgesteinen der Mitteltrias. Weitere Gesteinsbestandteile zeugen beispielsweise von den Vulkanausbrüchen unter dem frühzeitlichen Urmittelmeer, aus denen felsbildende Riffe hervorgingen. Das „Schlerndolomit“ ist eines dieser Riffgesteine, das sich aus Korallen und Algen bildete.

Wie heißen die Spitzen am Schlern?

Die beiden Spitzen, die dem Schlern sein unverwechselbares Aussehen verleihen und ein beliebtes Fotomotiv darstellen, sind die Santnerspitze und die Euringerspitze.