Die schönsten Klettersteige in Gröden

Gröden lädt Urlauber zum Aktivsein ein. Das Dolomitenparadies ist nicht nur ein Magnet für Wintersportler, sondern auch für Wanderer und Mountainbiker. Auch Kletterer kommen hier auf ihre Kosten. Großer Beliebtheit erfreuen sich die zahlreichen Klettersteige in und rund um das Gröder Tal, die Bergbegeisterte aller Fitnesslevel ansprechen.

Wer noch unerfahren und nicht im Besitz einer Kletterausrüstung ist, sollte sich im Zweifel immer bei Ortskundigen über die Anforderungen und den aktuellen Zustand des jeweiligen Klettersteigs informieren und niemals allein unterwegs sein. Selbstverständlich sollte vor jeder Klettertour ein Blick in den Wetterbericht stehen. Dann steht dem sportlichen Vergnügen am Berg nichts mehr im Wege. Wir haben die schönsten Klettersteige im Grödnertal für dich zusammengestellt.

Stolz und schiere Überwältigung auf 3025 m Höhe

Geübte Kletterer und Bergsteiger sollten sich nicht die Chance entgehen lassen, den 3025 Meter hohen Gipfel des Sas Rigais zu besteigen. Für Auf- und Abstieg sollten rund sieben Stunden eingeplant werden. Die zu überwindende Strecke ist 10 Kilometer lang.

Warum sich mit einem gewöhnlichen Klettersteig zufriedengeben, wenn in den Dolomiten ein imposanter Dolomitengipfel darauf wartet, von dir bestiegen zu werden? Bevor du mit dem Klettern beginnst, erwartet dich eine kleine Wanderung mit Blick auf die „Odles“. Der Einstieg erfolgt unter dem Sas Rigais westlich der Scharte.

Der Klettersteig Sas Rigais ist lang und eignet sich nur für trittsichere und erfahrene Kletterer. Zwischendurch gibt es jedoch immer wieder leichtere Abschnitte, auf denen keine Sicherung erforderlich ist. Die Aussicht, die sich vom Sas Rigais bietet, ist schier überwältigend, das Erlebnis einfach unvergesslich.

• Gesamtdauer: 7 h
• Dauer Aufstieg: 4 h
• Dauer Abstieg: 3 h
• Strecke: 10 km
• Aufstiegs-Hm: 920 m
• max. Höhe: 3025 m

Der Pößnecker Klettersteig wurde 1912 von kühnen Bergsteigern eröffnet und ist der älteste Klettersteig Südtirols. Auch wenn bis heute zahlreiche abenteuerlustige Kletterer diese Herausforderung vor dir gemeistert haben, hat der Klettersteig nichts von seinem Reiz eingebüßt.

Für den Pößnecker Klettersteig solltest du sieben Stunden einplanen. Dieser Top-Klettersteig ist nicht zu unterschätzen und eignet sich eher für erfahrene Bergsteiger mit guter Kondition. Schwierige und steile Passagen stellen eine große Herausforderung dar und einige Abschnitte sind ohne Stahlversicherung zu überwinden. Seine volle Schönheit entfaltet dieser Ausflug beim Abstieg, der dich fast durch das gesamte Sellamassiv führt und dir einmalige Ausblicke beschert.

• Gesamtdauer: 7 h
• Dauer Aufstieg: 3,5 h
• Dauer Abstieg: 3,5 h
• Strecke: 12,9 km
• Aufstiegs-Hm: 1040 m
• max. Höhe: 2965 m

Mit dem rund 500 Meter langen Klettersteig in der Langkofelscharte wurde 2021 ein weiteres Highlight für ambitionierte Kletterer geschaffen. Trotz der eher kurzen Distanz, die es zu überwinden gilt, hält der Klettersteig mit steilen Passagen, Bändern und mehr einige Überraschungen bereit, die für viel Abwechslung und Adrenalin sorgen. 

Mit der Gondelbahn geht es hoch zur Langkofelscharte und damit zum Einstieg am Fuß der Fünffingerspitze unterhalb der Toni Demetz Hütte. Schon von der Bahn aus kannst du einen Blick auf den Felsgrat mit dem Klettersteig werfen.

Auch wenn dir der Klettersteig einiges abverlangt und eine Bank mit Routenbuch zum Verschnaufen einladen, benötigst du für die Route nur rund dreieinhalb Stunden. Damit ist der neue Klettersteig in der Langkofelscharte ein optimales Ziel für einen Halbtagesausflug.

• Gesamtdauer: 3,5 h
• Dauer Aufstieg: 2,5 h
• Dauer Abstieg: 1 h
• Strecke: 2,2 km
• Aufstiegs-Hm: 560 m
• max. Höhe: 2740 m

Auch für den Oskar-Schuster-Steig sollten rund sieben Stunden einkalkuliert werden, die dich auf den Gipfel des Plattkofels führen und dich mit einem Panoramablick auf den Langkofel belohnen. Wie eine riesige Burg, die es zu entdecken gilt, präsentieren sich die Dolomiten an dieser Stelle.

Der Einstieg in den Oskar-Schuster-Steig ist mitten in den Bergen. Los geht es beispielsweise am Sellajoch, von wo aus du mit der Seilbahn zur Langkofelscharte fährst und dich am besten mit einem schnellen Kaffee in der Toni Demetz Hütte stärkst, bevor es richtig losgeht. Nun steigst du zur Langkofelhütte ab und anschließend ins Plattkofelkar auf, wo sich der Einstieg rechts befindet.

Es geht über ein Altschneefeld, eine kleine Terrasse und eine Rampe bis hoch hinauf zum Gipfel des Plattkofels. Rote Punkte an der Felswand helfen dir bei der Orientierung. Auch der Abstieg hat es in sich und weckt Vorfreude auf eine Stärkung in der Plattkofelhütte, von der aus der Rest der Route ein Kinderspiel ist.

• Gesamtdauer: 7 h
• Dauer Aufstieg: 3,5 h
• Dauer Abstieg: 3,5 h
• Strecke: 12 km
• Aufstiegs-Hm: 780 m 
• max. Höhe: 2964 m

Nicht ohne Grund der beliebteste Via ferrata in den Dolomiten

Der Pisciadù Klettersteig (ital. via ferrata Brigata Tridentina) in der Sellagruppe zählt zu den beliebtesten Klettersteigen in den Dolomiten. Wer sich für das Bergsteigen und Klettern begeistert, sollte diesen spektakulären Klettersteig auf keinen Fall verpassen. Sechs Stunden sind für die insgesamt gut vier Kilometer zu kalkulieren, die dich mitten in die steilen Felsen des Sellamassivs führen. Der Klettersteig ist durchaus anspruchsvoll. Höhepunkte sind eine schwindelerregende Hängebrücke sowie die Rast in der Pisciadùhütte Franco Cavazza neben dem wunderschönen Pisciadù-See.

Der erste Teil des Steiges ist bereits herausfordernd und ein guter Gradmesser dafür, ob du den Rest der Tour wagen oder umkehren solltest. Genieße die herrliche Berglandschaft und stell deine Schwindelfreiheit sowie deinen Mut unter Beweis. Da der Pisciadù Klettersteig sehr beliebt ist, empfiehlt es sich, frühmorgens zu starten.

• Gesamtdauer: 6 h
• Dauer Aufstieg: 3,5 h
• Dauer Abstieg: 2,5 h
• Strecke: 4,1 km
• Aufstiegs-Hm: 635 m
• max. Höhe: 2587 m

Die Kleine Cir mag auf den ersten Blick gar nicht nach einer großen Herausforderung für Bergsteiger aussehen, der Klettersteig ist dennoch sehr schön und absolut lohnenswert. Für die gut vier Kilometer lange Strecke solltest du rund drei Stunden einplanen. Vom Gipfel der Kleinen Cir hast du eine herrliche Aussicht auf die Dolomiten. Los geht es am Grödner Joch oberhalb der Ortschaft Wolkenstein, von wo aus du die Felstürme gut erkennen kannst. Links befindet sich die Kleine Cirspitze. Auf dem Steig gibt es leichtere und anspruchsvollere Abschnitte. Da er insgesamt zu den einfacheren Klettersteigen gehört, bietet er sich sehr gut für eine Vorbereitungstour an, bevor du schwierigere Ausflüge wagst.

• Gesamtdauer: 3 h
• Dauer Aufstieg: 2 h
• Dauer Abstieg: 1 h
• Strecke: 4,1 km
• Aufstiegs-Hm: 450 m
• max. Höhe: 2520 m