Schneeschuhwanderung in das Langental

Das Langental erstreckt sich von Wolkenstein rund 6 km in den Naturpark Puez-Geiseler hinein und bietet ein einmaliges Wintererlebnis.
Links und rechts des sanften Talbodens ragen hunderte Meter hohe Dolomitenwände empor.
Links und rechts des sanften Talbodens ragen hunderte Meter hohe Dolomitenwände empor.

Toureninfo

Gesamtdauer
3 h
Dauer Aufstieg
2 h
Dauer Abstieg
1 h
Strecke
8,0 km
Aufstieg
300 hm
Abstieg
300 hm
max. Höhe
1937 m
Schwierigkeit
Kondition
Technik
Beste Jahreszeit
  • Januar
  • Februar
  • März
  • April
  • Mai
  • Juni
  • Juli
  • August
  • September
  • Oktober
  • November
  • Dezember

Einleitung

Das Langental, im Naturpark Puez-Geisler, ist ein Rückzugsort für Mensch und Tier. Man findet, bis auf die Silvesterkapelle, keine Infrastrukturen. Nur Langläufer und Winterwanderer genießen die Ruhe. Man sollte die Natur respektieren und für Schneeschuhwanderer gilt die eigens vorgesehenen Winterwege zu nutzen, ohne die präparierte Loipe der Langläufer zu beschädigen. Man kann sich im Langental nicht verlaufen und auch der Weg zurück verläuft gleich.

Da man auf dem gleichen Weg ins Langental hinein geht wie wieder hinaus, kann man jederzeit umdrehen und die Länge der Wanderung individuell anpassen. Die Winterlandschaft ist märchenhaft und während einer Schneeschuhwanderung kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Kleine Kapelle im Langental Zoom
Eine kleine Kapelle am Eingang vom Langental. Danach nur noch Wald, Ruhe, Natur und Berge.
Foto

Anfahrt

Von der Brennerautobahn (A22) kommend fährt man durch das Grödnertal (SS242) bis nach Wolkenstein. Kurz vor Wolkenstein (nach dem Hotel Alpenroyal) biegt man erst links und gleich wieder rechts ab und fährt weiter bis zum Parkplatz am Eingang des Langentals (gebührenpflichtig).

Gröden ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar. Die Linie 350 fährt im Halbstundentakt von Waidbruck bzw. Klausen bis nach Wolkenstein. Hier steigt man bei der Haltestelle Nives im Dorfzentrum aus. Von dort wandert man in ca. 20 Minuten durch das Dorf bis zum Langental wo die Schneeschuhwanderung beginnt. Fahrpläne am besten über SüdtirolMobil abrufbar.

Schneeschuhwandern im Langental Zoom
Beim Schneeschuhwandern im Langental verwöhnt dich in den Nachmittagsstunden auch die Sonne.
Foto

Beschreibung

Vom Parkplatz folgt man flach dem Weg bis zur kleinen Silversterkapelle, die man bereits aus der Entfernung sehen kann. Während Restaurierungsarbeiten in den 90er Jahren wurden in der Kapelle über 300 Jahre alte Fresken gefunden, ein Blick ins Innere lohnt sich deshalb.

Weiter geht es entlang einer leichten Linkskurve durch offenes Gelände. Daraufhin wird das Gelände etwas steiler und der Weg geht durch den Wald aufwärts. Nach der ersten Steigung befindet man sich wieder auf offenen Flächen und auf der linken Seite kann man mehrere Tröge erkennen. Auf ladinisch heißt dieser Ort „tai droc“, was so viel wie „bei den Brunnen“ heißt.

Geschnitzter Steinbock im Langental Zoom
Kurz nach der Silvesterkapelle kann ein geschnitzter Steinbock in Lebensgröße bestaunt werden.
Felswände im Langental Zoom
Die Felswände im Langental sind sehr abwechslungsreich und immer wieder beeindruckend.
Schneeschuhwanderer im Langental Zoom
Neben Langläufern sind im Winter nur noch Winter- & Schneeschhuwanderer im Langental unterwegs.
Foto

Der weitere Weg verläuft immer dem Tal entlang, mal durch den Wald, mal über Wiesen, mal etwas flacher, mal etwas steiler. Je weiter man in das Tal hineinwandert, desto mehr neue Felswände tauchen links und rechts auf und hinter jedem Felsen wartet ein weiterer, den es zu bestaunen gilt. Wer genau hinsieht, kann den einen oder anderen gefrorenen Eisfall erkennen und vielleicht sogar einen Eiskletterer in Aktion sehen.

So wandert man dem Tal entlang und erreicht nach ca. 3,5 km die weite offene Wiese „Pra da Rì“, was auf ladinisch „Wiese des Lachens“ bedeutet. Die Wiese ist sehr groß und mitten in eine eindrucksvolle Bergkulisse eingebettet.

Schneeschuhwandern im Wald vom Langental Zoom
Im Langental wandert man ab und zu auch im Wald, meist jedoch mit offenem Blick auf die Berge.
Foto

Hinter der Wiese hat auch das Langental bald ein Ende, doch wer noch nicht müde ist, kann auch noch den letzten Winkel auskundschaften. Dazu folgt man weiter dem Weg durch den Wald, der nun aber etwas steiler wird. Nach etwa 500 Metern ist man an der Waldgrenze angelangt und der Talboden geht in steile Hänge über. Weit oben im Osten kann man eine Scharte erkennen, genannt „Culea de Val“ (2366 m). Dahinter beginnt das Edelweisstal, welches bis nach Colfosch im Gadertal hinabreicht.

Achtung

Mit der Waldgrenze endet auch das sichere Gelände. Die steilen Hänge darüber sind bei ungünstigen Bedingungen akut lawinengefährlich. Ein Weitersteigen ist nur bei sicheren Verhältnissen, ausreichenden Lawinenkenntnissen und entsprechender Ausrüstung möglich.

Insider-Tipp

Die hoch aufragenden Wände links und rechts des Tales ziehen, besonders im Winter, lange Schatten nach sich und dementsprechend tief können die Temperaturen am Morgen sein. Es empfiehlt sich daher warme Bekleidung einzupacken. Da das Tal aber nach Westen offen ist, wird die Sonne im Tagesverlauf immer stärker, und scheint am Nachmittag vollständig ins Tal. Ein später Start kann sich deshalb manchmal auszahlen.

Am Eingang des Tales, kurz vor dem Parkplatz, befindet sich die Burgruine Wolkenstein, die von dem Grafen von Wolkenstein im 13. Jh. gebaut wurde. Die Burg ist gar nicht so leicht zu erkennen, da sie aus Dolomitensteinen gebaut wurde und sich daher optisch kaum vom Felsen dahinter unterscheidet. Sie befindet sich an der Südwand des Steviola, direkt oberhalb der Kaserne der Carabinieri auf einem grasigen Felsband ganz links. Auch der bekannte Minnensänger Oswald von Wolkenstein lebte viele Jahre in der Burg.

Winterwandern im Langental Zoom
Auch wenn der Rückweg gleich ist wie der Hinweg, zeigt sich das Tal von einer komplett anderen Seite.
Foto

Verleih der Ausrüstung

Bei den Bergführern der Alpin Schule Catores kann man Schneeschuhe ausleihen (10,00 € Schneeschuhe + Stöcke), erhält Auskunft zur Schneelage und den Bedingungen aus erster Hand und jene, die sich zum ersten Mal an diese Aktivität heranwagen, können auch einen Bergführer buchen. Weiteres werden täglich Schneeschuhwanderungen in der Gruppe unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit angeboten (Preis ab 35,00 € pro Person). Auch beim Sport Gardena am Antoniusplatz in St. Ulrich kann man Schneeschuhe ausleihen.

Karten

  • Tabacco Nr.05, Gröden-Val Gardena. Die Tabacco Karten sind auch über die App zu erhalten. 
  • AV-Karte Nr. 52/I