Schneeschuhwanderung: Juac Alm und evtl. weiter

„Juac“ ist der Name einer Alm oberhalb der Ortschaft Wolkenstein in Gröden, die leicht zu erreichen ist und eine wunderschöne Aussicht auf das Grödner Tal bietet. Oberhalb der Juac Hütte beginnt der Naturpark Puez-Geisler mit der einzigartigen Geislergruppe, unter denen sich die sogenannte Ncisles-Alm erstreckt.

Für fortgeschrittene Schneeschuhwanderer erwähnen wir noch die Verlängerung bis zur Troier Hütte über die Ncisles-Alm am Fuße der Geislerspitzen.

Von der Brennerautobahn (A22) kommend fährt man durch das Grödner Tal (SS242) bis nach Wolkenstein. Kurz vor Wolkenstein (nach dem Hotel Alpenroyal) biegt man erst links und gleich wieder rechts ab. Nach etwa 200 m biegt man nach links in eine steile Straße ein und, sobald es wieder flacher wird, wieder nach links in Richtung „Daunëi“ ab. Man folgt nun der schmalen Straße ca. 200 m bis zum gebührenpflichtigen Parkplatz Sciuz oberhalb der letzten Häuser.

Gröden ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln bestens erreichbar. Die Linie 350 fährt im Halbstundentakt von Waidbruck bzw. Klausen bis nach Wolkenstein. Hier steigt man bei der Haltestelle Nives im Dorfzentrum aus. Leider gibt es keinen Citybus, der auch im Winter nach Daunëi fährt, weshalb die Wanderung in diesem Fall von Wolkenstein startet und sich um ca. 40 min verlängert. Von der Bushaltestelle Nives geht man ca. 150 m über die Hauptstraße Richtung Westen (talauswärts) und biegt gleich hinter dem Supermarket „Sartëur“ rechts auf die Straße „Rainel“ ab. Diese verläuft diagonal nach oben und man gelangt schnell zum „Col dala Pelda“, wo man auf die Daunëistraße gelangt, der man aufsteigend folgt.

Die Schneeschuhwanderung zur Juac Hütte, die auch im Winter geöffnet ist, beginnt noch entlang einer asphaltierten Straße, der man etwa 150 m, inklusiver zweier Kehren, folgt. So gelangt man zu einer ebenen Stelle, wo nach links der Sommerweg Nr. 3 abzweigt. Dieser Weg ist gut angelegt und verläuft leicht ansteigend durch den Wald nach oben.

Der Weg kann des Öfteren eisig und rutschig sein. Hier sind Schneeschuhe praktisch. Sie dienen hier zwar weniger ihrem eigentlichen Zweck - nicht tief im Schnee zu versinken - geben aber durch die Eisenstifte auf der Unterseite mehr Halt auf rutschigem und vereistem Gelände.

Auf dieser ersten Etappe sind etwa 200 Höhenmeter zu bewältigen, daher ist diese Tour ein ideales Ausflugsziel für jene, die sich zum ersten Mal mit Schneeschuhen vertraut machen möchten oder nur für eine kurze halbtägige Wanderung Zeit haben.

Variante

Es kann sich auch lohnen, nicht dem Weg Nr. 3 zu folgen, sondern weiter links (Westen) über die Wiese emporzusteigen. Diese ist von Hügeln unterschiedlicher Größe und kleineren Einsenkungen geprägt. Man wandert einfach entlang der offenen Wiese gerade aufwärts und erreicht schon bald die Juac Hütte auf 1905 m.

Tourdaten: Daunei bis Juac Hütte

• Strecke: 1,9 km
• Dauer: 45 min
• Höhenmeter: 203 m
• Zielhöhe: 1905 m

Wer an der Juac Hütte angekommen, noch nicht müde ist und Lust auf mehr hat, kann sich weiter in den Naturpark Puez-Geisler vorwagen. Die zweite Etappe führt zur Regensburgerhütte. Dazu lässt man die Juac Hütte links liegen und läuft zum Wald, der sich dahinter befindet. Durch diesen führt der Weg Nr. 3 knapp 300 Meter etwas absteigend bis zum Sommerweg Nr. 1, welcher wieder aufwärtsführt. Der Weg ist breit und verläuft rechts eines kleines Bachs nach oben. Es ist hier meist schattig und kalt, doch schon bald kann man weiter oben die einzigartigen Geislerspitzen erkennen und kommt ihnen mit jedem Schritt näher. 

Bis zur Regensburgerhütte, die auf 2040 m liegt, gilt es weitere 150 Höhenmeter zu bewältigen. Die Schutzhütte ist in den Wintermonaten leider geschlossen, doch kann man sich auf einer Bank auf der Terrasse eine Rast gönnen und das Panorama mit Langkofel, Plattkofel und der Seiser Alm betrachten.

Tourdaten: Daunei bis Regensburgerhütte

• Strecke: 4 km
• Dauer: 1 h 20 min
• Höhenmeter: 355 m
• Zielhöhe: 2040 m

Rückweg

Um von der Regensburgerhütte wieder ins Tal zu gelangen, kann man entweder wieder den Aufstiegsweg bis nach Daunëi zurückgehen oder zum Col Raiser (ca. 300 Meter dem Sommerweg Nr. 4 folgen) wandern und mit der Seilbahn zurück ins Tal fahren. Man ist dann allerdings in St. Christina und muss mit einem Taxi, Bus oder per Mitfahrgelegenheit zurück nach Daunëi, sollte man das Auto dort geparkt haben.

Die dritte Etappe dieser Schneeschuhwanderung führt bis direkt unter die Geislerspitzen, sollte aber nur bei sicheren Bedingungen begangen werden. Dementsprechend bleibt dieser Teil denjenigen vorbehalten, die entsprechend ausgerüstet sind und Lawinensituationen richtig einschätzen können. Wer diese Voraussetzungen nicht erfüllt kann dazu einen Bergführer buchen oder sich einer Gruppe anschließen.

Von der Regensburgerhütte geht es weiter nach Norden entlang des Sommerweges Nr. 13. Das Gelände ist hier unübersichtlich: anfangs geht es noch durch lichten Wald, dann weiter zwischen mehreren Hügeln und Einsenkungen nach oben. So wählt man immer den günstigsten Weg, steile Hänge sind wegen Lawinengefahr absolut zu meiden. 

Nach ca. 200 Höhenmetern biegt man auf den Sommerweg Nr. 13B ab, der einen letzten Aufschwung nach links umrundet, bis man sich unter den Fermedatürmen befindet. Weiter geht es Richtung Westen zur Pieralongia Hütte (2997 m). Die Hütte selbst ist hinter Felsblöcken versteckt, doch davor türmt sich ein 60 Meter hoher Hinkelstein auf, den man schon von weitem gut erkennen kann.

Zur Troier Hütte ist es nun nicht mehr weit, allerdings ist Vorsicht geboten. Der kürzere Weg, entlang des Sommerweges Nr. 2B, verläuft über einen steilen Hang, an dem sich öfters Lawinen lösen. Dieser sollte deshalb nur bei absolut sicheren Bedingungen begangen werden. Etwas länger, aber sicherer, ist der Weg um den Hügel herum. Dazu steigt man von der Pieralongia Hütte abwärts in Richtung des daruntergelegenen Tales, dreht dann nach Westen und kann anschließend wieder nach rechts zur Troier Hütte (2250 m) hinaufsteigen.

Tourdaten: Daunei bis Troier Hütte

• Strecke: 6,5 km
• Dauer: 2 h 15 min
• Höhenmeter: 600 m
• Zielhöhe: 2250 m

Rückweg

Der Abstieg von der Troier Hütte verläuft beliebig zwischen den Wiesen abwärts, bis man auf den Winterwanderweg trifft, welcher die Fermeda Hütte mit dem Col Raiser verbindet. Auf diesem Weg geht man Richtung Osten und erreicht so die Bergstation der Gondelbahn, mit der man nach St. Christina hinabfahren kann. Wer besonders schnell und ausdauernd ist, kann auch über die Regensburgerhütte und Juac wieder zurück nach Daunëi wandern.

Bei den Bergführern der Alpinschule Catores kann man Schneeschuhe ausleihen (10,00 € Schneeschuhe + Stöcke) erhält Auskunft zur Schneelage und den Bedingungen aus erster Hand. Für jene, die sich zum ersten Mal an diese Aktivität heranwagen, kann es auch ratsam sein einen Bergführer zu buchen. Zudem werden im Winter täglich Schneeschuhwanderungen in der Gruppe unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit angeboten (Preis ab 35,00 € pro Person). Alternativ einfach bei den lokalen Ausrüstungsverleihen in Gröden nachfragen.

• Tabacco Nr.05, Gröden-Val Gardena. Die Tabacco Karten sind auch über die App zu erhalten.
• AV-Karte Nr. 52/I